Agil führen – wo es passt und wo nicht

Liebe Leserinnen und Leser,

Agilität ist das Management-Modewort der letzten Jahre. Es bezeichnet die Fähigkeit einer Organisation, beweglich zu bleiben und sich laufend an eine komplexe und unsichere Umwelt anzupassen. Dafür stellt die agile Führung das Team in den Mittelpunkt und funktioniert nach dem Motto: Weniger ist mehr! Führungskräfte stehen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beratend zur Seite, sie verstehen sich als Dienstleister für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entlasten sie von Aufgaben, die keine Kernaufgaben sind.Wer agil führt, handelt auf der Grundlage von Vertrauen, etabliert stimmige Kommunikationsprozesse und unterstützt professionell die Selbstorganisation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dies mit Dynamik und Flexibilität belohnen. 

Soweit die Theorie. Aber: Wie funktioniert das in der Praxis? Und: Macht agile Führung überall Sinn? Darum geht es in diesem Infobrief. Und ein wenig auch um meine eigene Agilität 🙂 so schreibe ich seit knapp vier Monaten einen Blog, ein Internet-Tagebuch also – zu Arbeitsthemen und auch zu aktuellen Ereignissen – meistens durch die Brille der Kommunikationsberatung, immer sehr subjektiv. Schauen Sie gerne einmal rein.

Eine anregende Lektüre und frische Impulse wünscht Ihnen –
Ihr Udo Kreggenfeld

Dr. Udo Kreggenfeld – Direkt im Dialog
Kommunikationsberatung
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Management Know-how: Raum für Agilität – die Stacey-Matrix

Wenn man sich orientieren will, wo agile Methoden passen und wo nicht, kann die sog. ‚Stacey Matrix‘ eine sehr gute Hilfe sein. Die Kernaussage dahinter lautet: Wo die Anforderungen (also was getan werden muss) und auch die Wege (wie es getan werden sollte) klar sind, sind wir mit den bewährten Management- und Projektmanagementmethoden sehr gut unterwegs: In der Produktion, dem Bearbeiten von standardisierten Prozessen, etc.

Je komplexer aber die Anforderungen werden, und z.B. das fertige Produkt möglicherweise noch gar nicht klar beschrieben werden kann und auch noch nicht sicher ist, wie wir dort am besten hinkommen (z.B. in der Softwareentwicklung und generell in der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologien; Google und Apple sind hier die Paradebeispiele), desto interessanter werden die agilen Methoden. D.h. wenig Hierarchie, kurze und schnelle Entscheidungswege; viel Austausch und Freiraum; Ausprobieren und Fehlerfreundlichkeit. Hier sind Reaktionen auf Veränderungen wichtiger als das befolgen eines Plans. Die Matrix kann bei der Überlegung helfen, wo mehr Agilität hilfreich ist. Bei der Frage, wie konkrete erste Schritte dahin aussehen könnten und wie ein agiles Mindset dabei helfen kann, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite. Oder lesen Sie das in meinen Augen sehr gute Buch ‚Agil und erfolgreich führen‘ aus dem Verlag ‚managerSeminare‘.

Stacey-Matrix

Tipps und Tricks: Agile Besprechungen

Agil direkt übersetzt bedeutet so viel wie: geistig und körperlich beweglich. Diese Eigenschaften lassen sich hervorragend für Besprechungen nutzen. Zunächst einmal dadurch, dass wir aufhören, für Besprechungen standardmäßig 60 Minuten einzurichten. 20-25 Minuten reichen in den meisten Fällen. Und warum müssen Besprechungen immer im Sitzen stattfinden, wo viele in den Stühlen versinken und sich hinter den Tischen verstecken. Außerdem: Sitzen ist das neue Rauchen :-)Um hier Bewegung hineinzubringen, möchte ich Ihnen sogenannte Canvas empfehlen.

Canvas (engl.: Leinwand) oder auch Meeting-Canvas sind (generische) Poster/Charts/Pinnwände, auf denen freie Flächen reserviert sind für die Ziele des Meetings, die Agenda, zu erarbeitende Schlüsselfaktoren, Engpässe u.ä.Sie dienen der Meetingvorbereitung, -moderation, -dokumentation und -nachbereitung. Canvas motivieren vor allem zu effektiven Stand-Up-Meetings und fördern Engagement und aktiven Dialog. Man steht gemeinsam vor diesen Medien, alle haben die Ziele und die Agenda immer vor Augen, Ideen und Ergebnisse können direkt dokumentiert und für alle sichtbar gemacht werden. Ein Foto – und die Dokumentation ist abgeschlossen. Wir machen damit super Erfahrungen. Lassen wir uns gerne darüber ins Gespräch kommen, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, Besprechungs-Lethargie zu verhindern und sie zu einem vitalen Event zu machen.

Canvas

Zum Nachdenken und Schmunzeln: Tolstoi und Macciavelli zum Thema Führen

Mein Chef hat gelernt, er soll bei seinen Mitarbeitern Emotionen wecken. Wann sagen die ihm denn endlich, dass damit nicht Frust, Enttäuschung und Ärger gemeint sind?
(Anonymus)

Man kann ohne Liebe Holz hacken, aber man kann ohne Liebe nicht mit Menschen umgehen. (Leo Tolstoi)

Die größte Schwierigkeit der Welt besteht nicht darin, Leute zu bewegen, neue Ideen anzunehmen, sondern alte zu vergessen.
(John Maynard Keynes)

Wo alle verurteilen, da muss man prüfen. Wo alle loben, auch.
(Konfuzius)

Die beste Methode, um die Intelligenz eines Führenden zu erkennen, ist, sich die Leute anzusehen, die er um sich hat.
(Niccolò Machiavellin!)

Ihre Hinweise und Anregungen nehme ich gerne auf: info@kreggenfeld.de
Unter der gleichen Adresse können Sie die Kontaktdaten ändern oder den Infobrief abbestellen. Weitere Informationen auch unter www.kreggenfeld.de 

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